Auf der Suche nach mehr Entspannung und Gelassenheit, nach weniger ‚Stress’, rennen wir der Entspannung hinterher – im wahrsten Sinne des Wortes – und ‚stressen’ uns noch mehr. Wir gehen laufen, treiben Sport und haken eine Freizeitaktivität nach der anderen ab. Selbstverständlich ist Sport unersetzlich und es ist zweifelsohne gut, gerade wenn wir lange am Schreibtisch sitzen oder viele Stunden vor dem PC verbringen und den kleinen und großen Alltagsärger freundlich schlucken, aufgestaute Energie auszutoben.
Wahre Entspannung entsteht allerdings wenn der Körper entspannt, aus dem Aktionsmodus rauskommen darf und der Teil des Nervensystems übernimmt, der für Entspannung zuständig ist. Durch Atmen, Langsamkeit, Stille, Nichtstun bzw. wenig tun, eine-Sache-zur-Zeit tun. In einem Wort: Achtsamkeit.
Und dann bleibt da ja noch das Gedankenkarussel. Die Entspannung entsteht im Kopf. Um die Gedanken still werden zu lassen oder zumindest langsamer, ist die Konzentration auf die Atmung, Pranayama, Atemübung oder Atemkontrolle die perfekte Technik.
Durch das Konzentrieren auf die Atmung geben wir dem unsteten Geist etwas, womit er sich beschäftigen kann. Durch die Atemübung selbst wird das Nervensystem beruhigt. Das wiederum hat zur Folge, dass nicht nur der Körper entspannt, sondern auch der Geist. Die Gedanken werden langsamer und dann, vielleicht irgendwann, sogar für einen Moment still.
Atemübungen als Weg zur Stille, das ist der Zweck von Pranayama im Yoga: die Sinne und die Aufmerksamkeit von Außen nach Innen zurückziehen ( Pratyahara ), Konzentration auf den Atem, um so in einen meditativen Zustand zu gleiten.